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Pret á Porter und Haute Couture – worin liegen eigentlich die Unterschiede?

Frau in stylischem Kleid Modetrend

Pret á Porter und Haute Couture – worin liegen eigentlich die Unterschiede?

In der Fachsprache der Mode gibt es viele Fachbegriffe, mit denen sich Laien nur bedingt beschäftigen. Dazu gehören die Begriffe Pret á Porter und Haute Couture. Was ist das eigentlich und worin besteht überhaupt der Unterschied?

Einmal Handarbeit, einmal industrielle Fertigung

Ein wichtiges Unterscheidungskriterium zwischen Pret á Porter und Haute Couture liegt darin, dass innerhalb der Haute Couture auch heute noch eine Fertigung von Hand stattfindet. Das heißt im Ergebnis, dass innerhalb eines Couture Kleides viele Handarbeitsstunden investiert werden, wenn beispielsweise eine Perlenbestickung Stück für Stück und von Hand erfolgt. Das ist bei Pret á Porter – was übrigens übersetzt “fertig zum Tragen” heißt – anders. Hier findet die Produktion überwiegend industriell statt.

Haute Couture ist eher eine Prestigefrage

Im Zusammenhang mit der Klärung, was Couture und Pret á Porter angeht, steht schnell die Thematik im Raum, warum manche Modelle auf den Laufstegen so wenig alltagstauglich sind. Die Haute-Couture-Kollektion ist in diesem Zusammenhang eher die persönliche Handschrift in künstlerischer Form, die ein Designer seinen Models auf dem Laufsteg gibt. Es geht eher um die Kunst in Form von Kleiderkunst als weniger um die Vermarktung der einzelnen Artikel. Das Couture Kleid ist damit nicht alltagstauglich, sondern als Einzelstück nur auf persönliche Anlässe ausgerichtet – und in dem Zusammenhang oftmals eben lediglich für die Präsentation auf dem Laufsteg gefertigt. Beim Pret á Porter ist dies anders, denn diese Kleidung sollen auf Frauen abseits des Laufsteges tragen und auch tragen können. Sie wird auch in höherer Auflage gefertigt.

Der Beginn von Pret á Porter und Haute Couture

Im Jahr 1858 entstand die Haute Couture durch den Designer namens Charles Frederick Worth. Er galt als erster Modemacher, der innerhalb seines Modesalons kreativ Mode für Frauen entwarf und nicht erst die Fertigung auf Wunsch und Auftrag umsetzte. Schon zehn Jahre später, also im Jahr 1868, fand dann in Paris die Gründung der Chambre Syndicale de la Haute Couture statt, was als Komitee galt, das künftig über diese herrschen sollte.

In den 1960er Jahren war es dann Yves Saint Laurent, der Pret á Porter erstmalig auf dem Laufsteg präsentierte und damit großes Entsetzen in der Modewelt auslöste. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es nämlich noch kein Designer gewagt, alltagstaugliche Kleidung wie Jeans oder Lederblousons in den bekannten Schauen zu zeigen. Mode auf einem Laufsteg wurde für die Menschen bis dahin ausschließlich durch die Haute Couture präsentiert. Diese Pret á Porter Mode auf dem Laufsteg galt für die Menschen zunächst als Untergang der Kleiderkunst zugunsten der echten und tragbaren Mode.

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